
Grundstückspreise in der Schweiz: Entwicklungen, Einflussfaktoren und regionale Unterschiede im Überblick
Wer in der Schweiz ein Grundstück kaufen möchte, steht vor der Herausforderung, schwankende Preise richtig einzuordnen. Denn die Grundstückspreise in der Schweiz unterscheiden sich nicht nur zwischen urbanen und ländlichen Regionen, sondern hängen auch von zahlreichen rechtlichen, wirtschaftlichen und topographischen Faktoren ab. In diesem Beitrag analysieren wir detailliert, wie sich die Grundstückgspreise entwickelt haben, welche Faktoren den Grundstückspreis beeinflussen und wo es noch günstige Grundstücke zu kaufen gibt.
Wie hoch sind die Grundstückspreise in der Schweiz?
Im Jahr 2021 lag der durchschnittliche Grundstückspreis in der Schweiz bei 1'310 CHF pro Quadratmeter Bauland. Deutlich unter dem Durchschnitt war der Kanton Jura, wo der Quadratmeter mit nur 150 CHF zu Buche schlug – der tiefste Wert im ganzen Land. Ganz anders zeigt sich das Bild im Kanton Zug: Mit 4'260 CHF pro Quadratmeter sind die Grundstückspreise dort am höchsten. Diese grossen Unterschiede unterstreichen die ausgeprägten regionalen Unterschiede bei den Grundstückspreisen in der Schweiz.
Grundstückspreise Tabelle: Wie hoch sind die Grundstückspreise in den einzelnen Kantonen?
Grundstückpreise pro m2 in den grossen Gemeinden der Schweiz
Entwicklung der Grundstückspreise in der Schweiz
Die Grundstückspreise in der Schweiz haben sich in den letzten Jahrzehnten konstant nach oben entwickelt. Besonders in urbanen Zentren wie Zürich, Genf, Lausanne oder Basel sind die Grundstückspreise überdurchschnittlich gestiegen – nicht zuletzt aufgrund von Bevölkerungswachstum, beschränkter Verfügbarkeit von Bauzonen und hoher wirtschaftlicher Attraktivität dieser Regionen.
Doch auch auf dem Land ist ein klarer Aufwärtstrend erkennbar: Der Wunsch nach mehr Wohnfläche, Naturbezug und Homeoffice-Möglichkeiten hat seit der Pandemie auch in peripheren Regionen zu einer erhöhten Nachfrage geführt. In vielen Kantonen – etwa im Aargau, Bern oder Freiburg – verzeichnen kleinere Gemeinden deutliche Preissteigerungen bei Grundstücken.
Was beeinflusst den Grundstückspreis? Die wichtigsten Faktoren im Überblick
Die Bewertung eines Grundstücks erfolgt nicht nach pauschalen Quadratmeterpreisen, sondern berücksichtigt eine Vielzahl von Kriterien, die teils baurechtlicher, teils technischer oder infrastruktureller Natur sind. Die wichtigsten Einflussfaktoren auf den Grundstückspreis in der Schweiz sind:
Lage und Erschliessung
Ein Grundstück in gut erschlossener Lage – mit Anschluss an Strassen, ÖV, Wasser, Abwasser und Strom – ist deutlich wertvoller als eines, das mit hohen Erschliessungskosten verbunden ist. Auch die Nähe zu Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und medizinischer Versorgung erhöht die Attraktivität.
Bauzonen und Ausnutzung
Ein entscheidender Preistreiber ist die Zonenplanung der Gemeinde: Ist das Grundstück in eine Wohn-, Misch- oder Arbeitszone eingeteilt? Welche Ausnützungsziffern gelten? Wie viele Stockwerke dürfen gebaut werden? Grundstücke in Zonen mit höherer baulicher Ausnutzung (z. B. Zentrumszonen) erzielen meist deutlich höhere Preise.
Topographie und Bodenbeschaffenheit
Hanglagen, instabile Böden, hoher Grundwasserstand oder kontaminierte Flächen (Altlasten) können die bauliche Nutzung einschränken und damit den Grundstückswert senken. Eine Bodenanalyse ist vor dem Kauf in jedem Fall empfehlenswert.
Projektpotenzial und Planungssicherheit
Für Investoren ist besonders wichtig, wie schnell sich ein Bauvorhaben realisieren lässt. Ein bereits bewilligtes Bauprojekt, ein positiver Entscheid der Gemeinde oder konkrete Entwicklungsperspektiven steigern den Grundstückswert daher erheblich.
Regionale Unterschiede: Wo Grundstücke in der Schweiz am teuersten und günstigsten sind
Während in Zürich, Genf oder Zug Quadratmeterpreise von über 3’000 bis 4’000 CHF keine Seltenheit sind, findet man in Teilen des Jura, des Wallis oder der Ostschweiz Bauland bereits ab rund 200 bis 400 CHF/m².
Hohe Preise in den städtischen Zentren
In Städten wie Zürich, Genf, Lausanne und Basel herrscht akute Knappheit an Bauland. Die starke Nachfrage, gepaart mit wenig verfügbarem Boden, führt zu Spitzenpreisen. Selbst kleine Parzellen sind hier ein rares Gut und oft bereits für Grossprojekte oder institutionelle Investoren reserviert.
Stabile bis steigende Preise in mittelgrossen Städten
Mittelgrosse Städte wie Winterthur, Aarau, Luzern, Thun oder St. Gallen zeigen eine stabile Preisentwicklung. Besonders attraktiv sind gut angebundene Gemeinden, die Pendlern kurze Wege in die Stadt ermöglichen. Grundstücke mit Entwicklungspotenzial – etwa in Transformationsgebieten oder in aufstrebenden Quartieren – sind hier besonders gefragt.
Günstige Grundstücke in ländlichen Regionen
In ländlichen Kantonen wie Uri, Appenzell, Glarus oder Jura sind Grundstücke vergleichsweise günstig. Allerdings ist hier die Nachfrage geringer, die Infrastruktur oft ausbaufähig und das wirtschaftliche Potenzial begrenzt. Doch für Käufer mit langfristiger Perspektive oder Wunsch nach naturnaher Lage bieten sich hier echte Chancen.
Grundstück kaufen: Tipps für Käufer
Wer ein Grundstück in der Schweiz kaufen möchte, sollte mehr als nur den Preis betrachten. Der Kauf von Bauland ist komplex und birgt Risiken, aber auch grosse Chancen, wenn man strategisch vorgeht. Hier die wichtigsten Empfehlungen:
- Standortanalyse: Prüfen Sie nicht nur Lage und Preis, sondern auch Bevölkerungstrends, Arbeitsplatzentwicklung und Infrastrukturprojekte in der Region.
- Zonenplan und Bauvorschriften: Fordern Sie frühzeitig den aktuellen Zonenplan und kontaktieren Sie die Bauverwaltung. Was darf gebaut werden? Welche Einschränkungen bestehen?
- Bodenanalyse und Altlasten: Lassen Sie bei Unsicherheiten eine geologische oder kontaminationsbezogene Prüfung durchführen, insbesondere in früheren Industrie- oder Landwirtschaftsgebieten.
- Erschliessung klären: Ist das Grundstück bereits erschlossen, oder entstehen noch Zusatzkosten für Wasser, Strom, Abwasser und Strasse?
- Finanzierung sicherstellen: Banken bewerten unbebaute Grundstücke restriktiver als fertige Objekte. Achten Sie auf einen realistischen Eigenkapitaleinsatz und klären Sie, ob ein Baukredit gewährt wird.
Grundstückspreise Schweiz: anspruchsvoll, aber voller Chancen
Die Grundstückspreise in der Schweiz bleiben trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten auf einem hohen Niveau. Für Käufer mit klarer Strategie, fundierter Planung und lokalem Marktverständnis bieten sich jedoch weiterhin attraktive Gelegenheiten, insbesondere in gut erschlossenen, aufstrebenden Regionen ausserhalb der grossen Zentren.
Mit der richtigen Beratung lassen sich Grundstücke mit langfristigem Wertpotenzial identifizieren – sei es für den Eigenbedarf oder als Investition.
Wichtige Punkte
- Der durchschnittliche Grundstückspreis beträgt in der Schweiz 1'310 CHF.
- Der Kanton Zug hat die höchsten Grundstückspreise mit 4'260 CHF pro Quadratmeter.
- Der Kanton Jura hat die tiefsten Grundstückspreise mit 150 CHF.
- Zahlreiche Faktoren beeinflussen den Grundstückspreis, darunter die Bevölkerungsdichte, die Lage und die Bauvorschriften.